Flexibilisierung synchronisationsdefekter Beschaffungsketten: Entwurf eines fachkonzeptuellen Datenmodells für Logistik-Anwendungssysteme am Beispiel mechatronischer Produkte in der Automobilwirtschaft

Publikations-Art
Dissertation
Autoren
Weiß, D.
Erscheinungsjahr
2014
Herausgeber
Universität Hohenheim
Abstract

Gegenstand der Arbeit sind Beschaffungsketten mechatronischer Produkte in der Automobilwirtschaft. Bei Beschaffungsketten handelte es sich in der Vergangenheit zumeist um stabile, überbetriebliche „Produktionsstrukturen“ mit langlaufenden Rahmenverträgen, vordefinierten Leistungen und Leistungsflüssen. Bedingt durch die Individualisierung der Nachfrage in Form komplexer mechatronischer Produkte erfahren jene Produktionsstrukturen heutzutage jedoch eine zunehmende Auflösung.

Kundenseitig zieht jene Auflösung allerdings steigende Informationsbeschaffungskosten nach sich, da Beschaffungsalternativen entlang mechatronischer Beschaffungsketten oftmals nur noch unzureichend abgrenz- und/oder bewertbar sind. Dieser Kontrollverlust während der Beschaffungsanbahnung und -abwicklung ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei mechatronischen Produkten um spezifische Primärprodukte, Baugruppen und Einzelteile hoher Varietät, unterschiedlicher Technologie (Mechanik / Elektronik) sowie divergierender Lebenszyklen handelt. Mit Blick auf die gesamte Beschaffungskette bezeichnet die vorliegende Arbeit diese Beobachtung als Synchronisationsdefekt.

Da die spezifischen Eigenschaften mechatronischer Beschaffungsketten die Anwendung von Standard-Synchronisationsverfahren nicht ohne Weiteres zulassen, wird zur Bewältigung des Synchronisationsdefekts ein Ausweg in einer anwendungssystemgestützten Flexibilisierung der Beschaffungskette gesucht. Im Besonderen wird hierfür ein fachkonzeptuelles Datenmodell entworfen, welches die Informationsbeschaffungskosten während der Beschaffungsanbahnung und -abwicklung entlang mechatronischer Beschaffungsketten senkt und damit kürzere Reaktionszeiten und/oder zusätzliche Handlungsoptionen eröffnet. Fachkonzeptuelle Datenmodelle beschreiben IT-technisch zu unterstützende betriebswirtschaftliche Probleme als Ausgangspunkt einer konsistenten Umsetzung in Anwendungssysteme und reduzieren die Informationsbeschaffungskosten spezifischer Aufgabenbereiche bzw. Anwendungsfälle. Der Entwurf eines neuen Datenmodells ist erforderlich, nachdem die im Rahmen der Arbeit untersuchten Modelle einen nur geringen Nutzen mit Blick auf die Problemstellung aufzeigten. Die untersuchten Modelle waren vielfach zu unspezifisch und/oder für andere Anwendungszwecke (z.B. andere Aufgaben, Branchen) konstruiert.

Beteiligte Einrichtungen

Projekte im Rahmen der Publikation

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